Waldemar Reuter
Dr. med. Waldemar Reuter (* 12. Mai 1873 in Broacker; † 29. Januar 1950 in Gravenstein) war ein deutscher Arzt und Hauptvorsitzender des Bundes Deutscher Nordschleswiger, der Dachorganisation der deutschen Minderheit in Dänemark.
Leben und Beruf
Waldemar Reuter wuchs in Boacker auf und besuchte Gymnasien in Hadersleben und Flensburg. Nach bestandenem Abitur 1912 studierte er in Tübingen, Berlin und Kiel. Ab 1914 nahm er bis Dezember 1918 als Stabsarzt teil. 1938 wählte ihn die Nordschleswigsche Gemeinde zum Vorsitzenden, ein Amt das er über das Kriegsende hinaus bis zu seinem Tode inne hatte. 1945 war er der erste Vorsitzende des Schul- und Sprachvereins für Nordschleswig. 1947 war er Folketingskandidat der Schleswigschen Partei. Dr. Waldemar Reuter war eine der zentralen Persönlichkeiten beim Wiederaufbau des deutschen Schulwesens in Nordschleswig nach dem 2. Weltkrieg. Kurz vor seinem Tod wurde er seitens der Kirchenleitung der Schleswig-Holsteinischen Landeskirche mit der Forderung konfrontiert, von seinem Amt als Vorsitzender der Nordschleswischen Gemeinde zurückzutreten, weil es nach den Erfahrungen des "Dritten Reiches" unter dem Motto "Kirche muß Kirche bleiben" auch in Nordschleswig nötig sei, Kirche und Politik sauber zu trennen. Zu diesem Rücktritt kam es nicht mehr, weil Reuter kurze Zeit nach dieser Forderung plötzlich verstarb.
Ehrenamtliche Tätigkeiten
- Vorsitzender der Nordschleswigschen Gemeinde, 1938 bis 1950
- Vorsitzender des Deutschen Schul- und Sprachvereins für Nordschleswig, 1945 bis 1950
Quellen
- Ernst Siegfried Hansen: „Disteln am Wege“, Deutscher Heimat-Verlag, Bielefeld-Bethel, 1957
- Nekrolog in „Deutscher Volkskalender Nordschleswig“, Jahrgang 1951