Verein der Freunde der Breklumer Mission: Unterschied zwischen den Versionen
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− | 1975 übernahm die Nordschleswigsche Gemeinde das Haus. Seitdem ist es Freizeitheim. Es wurde 1994 durch einen Anbau erweitert. Bereits seit 1959 hatte die Nordschleswigsche Gemeinde auf einem Teil des Grundstückes ein Jugendlager betrieben, zuerst mit Zelten, ab 1965 zusätzlich mit zwei Holzhäusern (Tagesraum und Küche in dem einen, Waschräume und Toiletten in dem anderen). Das war der Anlass für die | + | 1975 übernahm die Nordschleswigsche Gemeinde das Haus. Seitdem ist es Freizeitheim. Es wurde 1994 durch einen Anbau erweitert. Bereits seit 1959 hatte die Nordschleswigsche Gemeinde auf einem Teil des Grundstückes ein Jugendlager betrieben, zuerst mit Zelten, ab 1965 zusätzlich mit zwei Holzhäusern (Tagesraum und Küche in dem einen, Waschräume und Toiletten in dem anderen). Das war der Anlass für die Durchführung der "Inselmissionsfeste", die ab 1966 regelmäßig Anfang September gehalten werden. 1970 wurden zusätzlich vier Schlafhütten aufgestellt (als Ersatz für die während des Sommers aufgebauten großen Hauszelte). 1975 verkaufte der Verein der Breklumer Freunde auch das Gelände des Jugendlagers an die Nordschleswigsche Gemeinde. Auf Grund eines Lokalplans der Kommune musste der Platz 1987 aufgegeben werden, wofür an anderer Stelle ein Grundstück zur Verfügung gestellt wurde. |
== Siehe auch == | == Siehe auch == |
Version vom 19. Juli 2011, 09:28 Uhr
Der Verein der Freunde der Breklumer Mission ist ein Förderverein für die Missionsarbeit und wurde 1934 von Mitgliedern der Deutschen Minderheit in Dänemark gegründet.
Inhaltsverzeichnis
Zielsetzung
Das Ziel des Vereins der Freunde der Breklumer Mission ist die Unterstützung und Förderung der Missionsarbeit - ursprünglich der Breklumer Mission in Indien und China, heute der Arbeit des Nordelbischen Missionszentrums.
Organisation
Die Leitung des Vereins obliegt einem Missionsausschuß von elf Personen, der für sechs Jahre von der Generalversammlung gewählt wird. Neben jeweils einem Pastor der deutschen Gemeinden der Dänischen Volkskirche und der Nordschleswigschen Gemeinde sowie einem vom NMZ entsandten Mitglied hat der Ausschuß in der Regel acht weitere Mitglieder. Die erste Satzung stammt von 1938. Sie ist in deutscher Sprache abgefasst. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde auch eine dänische Version der Satzungen erarbeitet: "Vedtægter for Foreningen af Breklum Missionens Venner i Nordslesvig". Der Verein gehört heute zu den in Dänemark anerkannten wohltätigen Einrichtungen.
Geschichte
Die Volksabstimmung 1920 im nördlichen Teil des alten Herzogtums Schleswig führte zur Bildung eigener kultureller Organisationen und Institutionen der nun in Dänemark lebenden deutschen Minderheit. Dies galt - wenn auch später - ebenfalls für den Kreis der Unterstützer der Breklumer Mission, deren Missionare in Indien und China tätig waren. Während die Ost-Jepore Mission 1932 gänzlich in die Regie von Det Danske Missions Selskab (DMS) überging, getragen von Gruppierungen der dänischen Indre Mission, die sich bei der Volksabstimmung 1920 und in der Folgezeit extrem nationalistisch verhalten hatten, gab es nach wie vor insbesondere in den Reihen der deutschen Minderheit einen großen Kreis von Menschen, die Breklum die Treue zu halten wünschten. So wurde 1926 ein Ausschuss zur Wiederbelebung der "Breklumer Missionsfeste" gegründet, die seitdem in jedem Jahr am dänischen Buß- und Bettag ("Store Bededag", Freitag nach dem Sonntag Jubilate) gehalten wurden. 1934 organisierten sich die Breklumer Freunde im "Verein der Freunde der Breklumer Mission in Nordschleswig" mit Pastor Carl Jörgensen, Sonderburg als erstem Vorsitzenden und Steuerinspektor Nis Petersen als Rechnungs- und Geschäftsführer. Er sorgte während der im 2. Weltkrieg in Deutschland herrschenden Devisenbewirtschaftung für dänische Staats- und Privatanleihen, um den Lebensunterhalt der Breklumer Missionare in Lin Tschau/China und Jeypore/Indien zu sichern. Von besonderer Bedeutung war in dieser Zeit die enge, auch familiäre Verbindung und Freundschaft zu Missionsdirektor Pastor Dr. D. Martin Pörksen, im Kirchenkampf während der Zeit des Nationalsozialismus einer der führenden Köpfe der Bekennenden Kirche in Schleswig-Holstein. Dies war nur durch eine trotz der nationalen Gegensätze bestehenden gedeihlichen Zusammenarbeit mit DMS möglich. Auch nach dem 2. Weltkrieg setzte der Verein seine Aktivitäten fort und tut dies bis heute, wobei die Verbindung des Vereins heute auf das Nordelbische Missionszentrum, der Nachfolgeorganisation der Breklumer Mission übergegangen ist. Höhepunkt der Aktivitäten in Nordschleswig ist das jährlich stattfindende Inselmissionsfest auf der Nordseeinsel Röm.
Missionshaus auf Röm
1944 erwarb der Verein für 12.000,- kr. das sog. "Missionshaus" in Duhnby auf der Insel Röm als Erholungsheim für die Breklumer Missionare, wenn diese auf Heimaturlaub waren. Als Eigentümer wurde Nis Petersen eingetragen, auf dessen Initiative der Kauf zurückging. Diesem Besitzeintrag ist zu verdanken, dass das Haus nach Kriegsende 1945 nicht im Rahmen der alliierten Konfiskationskonvention enteignet wurde. 1975 übernahm die Nordschleswigsche Gemeinde das Haus. Seitdem ist es Freizeitheim. Es wurde 1994 durch einen Anbau erweitert. Bereits seit 1959 hatte die Nordschleswigsche Gemeinde auf einem Teil des Grundstückes ein Jugendlager betrieben, zuerst mit Zelten, ab 1965 zusätzlich mit zwei Holzhäusern (Tagesraum und Küche in dem einen, Waschräume und Toiletten in dem anderen). Das war der Anlass für die Durchführung der "Inselmissionsfeste", die ab 1966 regelmäßig Anfang September gehalten werden. 1970 wurden zusätzlich vier Schlafhütten aufgestellt (als Ersatz für die während des Sommers aufgebauten großen Hauszelte). 1975 verkaufte der Verein der Breklumer Freunde auch das Gelände des Jugendlagers an die Nordschleswigsche Gemeinde. Auf Grund eines Lokalplans der Kommune musste der Platz 1987 aufgegeben werden, wofür an anderer Stelle ein Grundstück zur Verfügung gestellt wurde.
Siehe auch
- Pastoren der Deutschen Minderheit in Nordschleswig
- Nordelbische Evangelisch-Lutherische Kirche
- Dänische Kirche in Südschleswig
- Dänische Volkskirche
Vorsitzende
- Pastor Carl Jörgensen, 1934 bis 1955
- Pastor Friedrich Prahl, 1955 bis 1960
- Pastor Eberhard Schendel, 1960 bis 1961
- Pastor Friedrich Jessen, 1961 bis 1970
- Pastor Johannes Kühl, 1970 bis 1983
- Pastor Lorenz Peter Wree, 1983 bis 2011
- Pastor Ole Cramer, seit 2011
Rechnungs- und Geschäftsführer
- Nis Petersen, 1934 bis 1967
- Johannes Bruhn, 1967 bis 1980
- Adeline Hauschildt, 1980 bis 1996
- Horst Fries, seit 1997
Literatur
- Literatur von und über Nordschleswigsche Gemeinde im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Gottfried Horstmann: Die Geschichte der Nordschleswigschen Gemeinde, Hadersleben 1930
- Friedrich Jessen: Kirche im Grenzland, Schriften der Heimatkundlichen Arbeitsgemeinschaft für Nordschleswig, Heft 27, Apenrade 1973
- Ingrid Riese und Peter Jessen Sönnichsen: Im Wandel der Zeiten - 75 Jahre Nordschleswigsche Gemeinde, Tingleff 1998, ISBN 87-986795-0-3
- Günter Weitling: Die Geschichte der Kirche in Ost-Jeypore 1924 - 1964: Beziehungen der Breklumer Mission zu Nordschleswig und Dänemark, Ammersbek bei Hamburg. Verl. an der Lottbek. 1998. 781 S. Mission - Ökumene - Weltverantwortung ; Bd. 2, ISBN 3-86130-054-0
- Günter Weitling: Deutsches Kirchenleben in Nordschleswig seit der Volksabstimmung 1920 /Hrsg. vom Bund Deutscher Nordschleswiger und Archiv/Historische Forschungsstelle der Deutschen Volksgruppe, Apenrade 2007, ISBN 978-87-991948-0-3
- Lorenz Peter Wree: Von Klautoft nach Tingleff. 100 Jahre Nordschleswigsches Missionsfest, in: Schriften der Heimatkundlichen Arbeitsgemeinschaft für Nordschleswig (SHAN) Heft 79, Apenrade 2004, ISBN 87-87301-03-2
Quelle
- Günter Weitling: Die Geschichte der Kirche in Ost-Jeypore 1924 - 1964: Beziehungen der Breklumer Mission zu Nordschleswig und Dänemark, Ammersbek bei Hamburg. Verl. an der Lottbek. 1998. 781 S. Mission - Ökumene - Weltverantwortung ; Bd. 2, ISBN 3-86130-054-0